
Watson Lake – Ein Abstecher in den Yukon
An meinem zweiten freien Tag ging es früh los. Zumindest war das geplant. Am Ende waren es 11 Uhr als wir losfuhren.
Diesmal hatten wir ein Ziel: Watson Lake. Die zweitnächste Stadt zum Park. Dabei muss man Stadt relativ sehen. Genauso wie in Fort Nelson leben nur wenige tausend Leute hier. (Schleckheim ist ähnlich groß.) Nach zweieinhalb Stunden Fahrt erreichten wir unser Ziel. Kurz vor Watson Lake haben wir noch an der günstigsten Tankstelle hier oben getankt. Für nur 1,69 CAD. Das ist für kanadische Verhältnisse noch immer übertrieben teuer. Der Durchschnittspreis liegt bei etwa 0,80 CAD pro Liter, weil Kanada ja auf dem Öl sitzt. Jetzt könnte man sich als Deutscher denken das ist ja trotzdem gar nicht so teuer – ABER!: Die Autos hier fressen so unglaublich viel Spritt. Wir haben für die Hin- und Rückreise über 130 CAD bezahlt…
In Watson Lake angekommen ging es erst mal in den Supermarkt. Ich habe mir genau ein Brot gekauft, weil ich gerade eins brauchte. Die Preise sind allerdings so gesalzen gewesen, dass ich mir auch gar nicht mehr kaufen wollte. Im Anschluss ging es dann zum „Sign Post Forest“. Früher waren in Watson Lake 25.000 Soldaten stationiert und einer von ihnen hat aus Heimweh ein Schild mit dem Namen seiner Heimatstadt an einen Baum genagelt. Mit der Zeit haben immer mehr Leute es dem Soldaten gleichgetan und ein Richter Wald aus Schildern ist entstanden. Bei der letzten Zählung im Jahr 2016 waren es über 83.000.
Viele deutsche Städte sind darunter vertreten. Und natürlich auch Aachen!
Zufälligerweise haben wir die deutsche Familie dort wiedergetroffen.
Im Anschluss habe ich die besten Fritten meines Lebens gegessen. Und das auch noch bei einem Chinesen. Preislich ging es tatsächlich ganz gut. Viel mehr hatte Watson Lake dann aber auch nicht zu bieten und wir sind zurückgefahren. Natürlich mit dem Vorhaben nochmal irgendwo anzuhalten. Und das haben wir dann auch. Spontan vom Highway runter und über einen kurzen Weg direkt ans Ufer vom Liard River. Die rot leuchtende Sonne ging langsam unter und im Gebüsch raschelte es ab und zu. Also haben wir zusammen mit Bärenspray am Strand gesessen und die Gegend erkundet. Einige Abdrücke von Bärenkrallen und eine Menge Steine gab es. Einen Bären getroffen haben wir aber nicht.
Sowohl auf dem Hinweg als auch auf dem Rückweg sind wir natürlich wieder Bisons begegnet. Manche Tiere haben etwa die Größe einer Kuh aber es gibt auch immer einige Kolosse, die beinahe doppelt so groß sind. Das ist dann echt beeindruckend. Vor allem wenn sie stur, alles ignorierend einfach über die Straße stapfen.
2 Comments
Petra
Wo ist denn der Bart? Und deine Frisur sitzt auch nicht….
Julius
Der ist weg. War schrecklich. Und meine Haare zu machen für ein paar Bison lohnt sich nicht. Außerdem sind alle Pflegeprodukte echt teuer hier.